Der Hafenverbund der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) blickt trotz einer allgemeinen schwierigen wirtschaftlichen Lage auf ein gutes Geschäftsjahr 2023 zurück: Insgesamt wurden 2,7 Millionen Tonnen Güter in den Häfen umgeschlagen – ein Rückgang von 8,9 % gegenüber dem Jahr 2022. Zum SBO-Hafenverbund gehören die Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau, Mühlberg, Decin, Lovosice und Dessau-Roßlau.
07.02.2024 Aktuelles vom SBO Presseveröffentlichungen PressemeldungenAuch beim Jahresergebnis wird es auf ein gutes Geschäftsjahr des Hafenverbundes hinauslaufen. Trotz leichtem Umsatzrückgang wird die Hafengruppe wieder einen deutlichen Jahresüberschuss erwirtschaften und somit ihre gesetzten Ziele für das vergangene Wirtschaftsjahr erreichen.
Beim Güterverkehr per Eisenbahn erzielte der Hafenverbund mit insgesamt 1,07 Millionen Tonnen den dritthöchsten Eisenbahngüterumschlag in seiner Geschichte. Zu diesem Ergebnis haben wesentlich die Häfen Torgau (+16,04 %) und Lovosice (+31,79 %) beigetragen. Hier wurden vor allem Holzprodukte, Getreide, Sojaschrot und Düngemittel per Waggon umgeschlagen.
Im TrailerPort Alberthafen Dresden wurden insgesamt 16.240 Trailer (LKW-Sattelauflieger) mit einem Volumen von 370.000 Tonnen per Eisenbahn verladen. Hier musste die SBO aufgrund der zunehmenden Rückverlagerung von Transporten von der Schiene auf die Straße einen Rückgang von 8.727 Trailern (-34,95 %) gegenüber 2022 verzeichnen. Seit November 2023 werden im TrailerPort auch Containerganzzüge abgefertigt. Insgesamt 2.000 TEU (Containereinheiten) konnte die SBO bereits in den beiden letzten Monaten des vergangenen Jahres verladen. Für dieses Jahr werden rund 12.000 TEU erwartet. Um die steigende Nachfrage nach Bahntransporten im kombinierten Verkehr und nach Verkehrsverlagerungen bewältigen zu können, baut die SBO seit November 2023 einen neuen TrailerPort auf der Südseite des Hafens Dresden. Hier können zukünftig bis zu 50.000 Trailer und Container pro Jahr umgeschlagen werden. Die Investitionskosten für das Projekt betragen rund 5,2 Millionen Euro, wovon 3,2 Millionen Euro durch die SBO selbst investiert und 2 Millionen Euro durch die KV-Förderrichtlinie des Bundes gefördert werden. Zusätzlich wird die SBO aus Eigenmitteln mehr als eine Million Euro für neue, effizientere und leistungsfähigere Rangiertechnik am Standort Dresden investieren. Auch der Gleisbereich wird in Teilen ertüchtigt, um die steigende Zahl der Trailerzüge schneller abfertigen zu können. Steigen wird auch die Zahl der Mitarbeiter, die in dem neuen TrailerPort zukunftssichere Arbeitsplätze finden werden.
Die drei sächsischen Häfen Dresden, Riesa und Torgau (SBO) erzielten mit knapp 2 Millionen Tonnen Güterumschlag wieder ein gutes Ergebnis. Hier konnte besonders der Schiffsumschlag mit einer Steigerung von 378 % (+65.735 Tonnen) gegenüber 2022 deutlich zulegen. Allein im Hafen Torgau wurden insgesamt 102 Schiffe mit 31.950 Tonnen Kies beladen. Dabei handelte es sich um Arbeitsschiffe für Unterhaltungsmaßnahmen an der Bundeswasserstraße Elbe, welche im Jahr 2024 fortgesetzt werden.
Der Containerumschlag im Hafen Riesa konnte sich im Jahr 2023 leicht erholen. Insgesamt wurden 33.748 TEU (Containereinheiten) umgeschlagen – ein Plus von 1.109 TEU (+3,40 %) gegenüber dem Vorjahr. Im Hafen Riesa bietet die SBO ganzheitliche logistische Lösungen für die angesiedelten Unternehmen und Kunden an. In der temperaturgeführten Containerservicehalle werden zahlreiche „Leistungen rund um den Container“ durchgeführt. Das Portfolio reicht von Reparaturen, Reinigungen, Be-/Entlabelung und Sonderbau von Containern über den Einbau von Inlets, Spezial- und Sondereinbauten bis hin zu Containerstauen und Kommissionierung sowie dem Handel und Verkauf von Containern.
In den Häfen Dresden und Lovosice konnten zahlreiche Schwergut- und Projektladungen, wie Turbinen, Transformatoren, Motoren und Generatoren, verladen werden. Von Juni bis November 2023 hatten die Oberelbe-Häfen dann mit den sehr niedrigen Wasserständen der Elbe zu kämpfen, die zu einer Einstellung der Binnenschifffahrt aus wirtschaftlichen Gründen führten. Dennoch stieg der Güterumschlag per Binnenschiff in den Oberelbe-Häfen um 8,73 % auf insgesamt 112.457 Tonnen. Der aktuell auf der Oberelbe nicht mehr in ausreichender Menge verfügbare Schiffsraum verhinderte eine noch höhere Steigerung. Zu den per Binnenschiff transportierten Gütern gehörten neben den Projektladungen auch Getreide, Kohle, Erz und Düngemittel.
Die beiden tschechischen Häfen Decin und Lovosice erreichten wieder annähernd den Güterumschlag von 2022 (-1,60 %). Trotz mehrfacher Gleissperrungen an der deutsch-tschechischen Grenze konnte besonders der Güterverkehr per Eisenbahn im Hafen Lovosice kräftig zulegen (+31,79 %). Zu den transportierten Gütern gehörten Sojaschrot, Düngemittel, Getreide und Salz. Seit Oktober 2023 errichtet die CSP mithilfe des Staatlichen Verkehrsinfrastrukturfonds (SFDI) zwei neue Anschlussgleise im Hafen Lovosice, um auch den rückwärtigen Hafenbereich besser zu erschließen und für Waggonumschlag nutzen zu können. Die Investitionskosten für das Projekt betragen rund eine Millionen Euro.
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