Ring frei für den Aufmarsch der Giganten

Im Alberthafen Dresden-Friedrichstadt an der Elbe hat die neue Montagehalle für Industrieanlagen ihren Platz gefunden. Sie präsentiert sich jetzt in makellos grauem Kleid und blauem Dach und beherbergt schwergewichtige sächsische Kolosse vor ihrer Abreise in die große weite Welt.

08.03.2005 Pressemeldungen

In einer beachtlich kurzen Bauzeit von nur vier Monaten hat es das Team der Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH und des Architekten Steffen Gebhardt geschafft, eine Halle aufzubauen, die den besten Vorraussetzungen für den Aufbau und die Komplettierung von Anlagen entspricht.

Über 1.000 m² Nutzfläche, zwei Tore und eine Bodenbelastung bis zu 15 t/m² ermöglichen eine reibungslose Montage von hochwertigen und besonders schweren Maschinen bzw. Anlagen. In der Halle selbst steht für Montagezwecke ein Brückenkran mit einer Tragfähigkeit bis 16 t zur Verfügung.

Die Entscheidung zur Investition in eine moderne Montagehalle war der Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH nicht schwer gefallen, denn Siemens Power Generation, Industrial Applications in Görlitz hat sich bereit erklärt, die Halle als Mieter für die Komplettierung ihrer Turbinen, die für den Export bestimmt sind, zu nutzen. Schon im März 2005 wird die erste Turbine, bestimmt für das Projekt „INESCO“, für den Export nach Belgien vollständig aufgebaut. Der erste Test erfolgte bereits im Jahr 2004. Im Dresdner Alberthafen wurden Turbinen von Siemens für Unternehmen in China und Australien in einer Fertigungshalle komplettiert und per Binnen- und Seeschiff nach Übersee transportiert. Aber auch andere Firmen haben schon ihr Interesse an der Halle bekundet. Die zusätzliche Nutzung wird durch eine abtrennbare zweite Hallenhälfte möglich.

Der Hafen ist als Standort dieser Halle optimal, da für regionale Unternehmen in Nähe des eigenen Produktionsstandortes eine Komplettierung von Anlagensegmenten möglich wird, die konventionell auf Straße und Schiene nicht mehr transportiert werden können. Die überdimensionalen Güter werden folglich per Binnenschiff über die Wasserstraße transportiert und kommen ohne Straßensperrungen sowie frei von Behinderungen anderer Verkehrsteilnehmer an ihr Ziel.

In diesem Zusammenhang ist eine Erweiterung des Terminals durch den Bau einer Ro-Ro-Anlage an der Hafeneinfahrt beabsichtigt. Die in der Montagehalle gebauten Anlagenteile überschreiten häufig die in der bestehenden Hafeninfrastruktur umschlagbaren Größen und Gewichte. Der dann notwendige Einsatz von mobiler Krantechnik führt deshalb zu einer immensen Kostenbelastung für die Auftraggeber. Mit der Inbetriebnahme einer Roll-on/Roll-off-Anlage könnten diese Kosten gespart werden, indem der Lkw mit seiner Ladung direkt auf das Binnenschiff auffährt. Dem erkennbaren Trend zu größeren Einheiten im Projektladungsverkehr kann damit entsprochen werden.

Projektdaten zur Auslieferung der ersten Dampfturbine:
Projekt: INESCO
Lieferumfang: Turbinen-Package / Kondensations-Anlage, Generator / E-& Leittechnik, 50–MW-Dampfturbosatz, Turbinen-Typ SST-600 mit axialem Austritt
Anlagenart: GuD – Anlage für Energie-Erzeugung und Dampfauskopplung für die chemische Industrie
Sonstiges: 2 Gasturbinen aus dem Siemens-Werk Finspong (Schweden) und 2 Abhitze-Kessel
Aufstellungsort: Zwijndrecht / Antwerpen (Belgien)
Endkunde: Essent B.V.

Ansprechpartner und weitere Informationen:

Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH
Mandy Seeliger
Tel.: 0351 / 4982 - 263
mandy_seeliger@binnenhafen-sachsen.de