Trimodalität zahlt sich aus: Oberelbe-Häfen bleiben auf Kurs

Die trimodale Aufstellung des Hafenverbundes SBO (Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH) sorgte dafür, dass die sechs Binnenhäfen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und der Tschechischen Republik trotz widriger Transportbedingungen wieder annähernd das Ergebnis von 2011 erreichen konnten. Insgesamt wurden 2,65 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Zum Hafenverbund gehören die Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau, Decin, Lovosice und Dessau-Roßlau.

05.02.2013 Pressemeldungen

Die Häfen hatten mit den anhaltend niedrigen Wasserständen der Elbe zu kämpfen, die eine ökonomische Auslastung der Binnenschiffe teilweise verhinderten. Der Binnenschiffsanteil am Güterumschlag des Hafenverbundes betrug im Jahr 2012 459.000 Tonnen (+ 0,3 %) und blieb damit auf Vorjahresniveau. Vor allem die Binnenhäfen in Riesa und Lovosice (CZ) konnten eine deutliche Steigerung des Schiffsumschlages um 51 % (Riesa) bzw. 34 % (Lovosice) erzielen. Zu den im Hafenverbund transportierten Gütern gehörten Schrott, Getreide, Sojaschrot, Flussspat, Düngemittel, Stahlbleche, Anlagen und Container.

Der Güterumschlag per Eisenbahn des Hafenverbundes betrug im Jahr 2012 722.000 Tonnen (+ 1,5 %). Besonders die Häfen Riesa und Roßlau konnten beim Eisenbahngüterverkehr mit Zuwächsen von 15 % bzw. 62 % kräftig zulegen. Hier wurden zum Beispiel Container, Schrott, Stabstahl, Stahlbleche und Düngemittel umgeschlagen.  

Durch die Vernetzung der drei Verkehrsträger Binnenschiff, Bahn und LKW konnten die Binnenhäfen der verladenden Wirtschaft auch im Jahr 2012 zuverlässige Transportketten anbieten. Immer mehr Unternehmen erkennen die Bedeutung der Häfen und nutzen sie für den Transport ihrer Güter.

Die seit 1995 bestehende Elbe-Container-Linie (ECL2000) verkehrt zweimal wöchentlich zwischen Riesa, Aken, Magdeburg und dem Seehafen Hamburg. Im Jahr 2007 wurde die Verbindung mit der Binnenschiffslinie ETS Elbe (Ecological Transport Service) in Richtung Tschechische Republik erweitert. Die mit der ECL2000, aber auch mit der Ganzzugverbindung Albatros-Express ab dem Hafen Riesa (4 Abfahrten pro Woche) transportierten Container trugen im Jahr 2012 wesentlich zum Erfolg des Hafenverbundes bei. Insgesamt wurden knapp 39.000 TEU (Containereinheiten) in den Binnenhäfen umgeschlagen.

Neben den Häfen Dresden und Lovosice hat sich auch der Industriehafen Roßlau zu einem hervorragenden Dienstleistungsstandort für den Umschlag von Schwerlast- und Projektladungen entwickelt. Eine Vielzahl von Anlagen wie Module, Maschinenteile, Turbinen, Transformatoren, Rotoren, Motoren, Kisten und Generatoren wurden 2012 in diesen Häfen umgeschlagen. Zu den Bestimmungsländern der Ladungen gehörten zum Beispiel Saudi-Arabien, Spanien, Brasilien, Israel, das Emirat Katar und Dubai.

Zur besseren Verknüpfung der Leistungsangebote unterhält die SBO mehrere Kooperationen. Mit der Unterelbe-Hafengruppe Brunsbüttel Ports GmbH steht neben der Optimierung bestehender Logistikketten, wie z.B. dem Transport von Windkraftanlagen, besonders der Aufbau neuer Dienstleistungen, vor allem durch die Verknüpfung von Short-Sea-Verkehren mit der Binnenschifffahrt, im Vordergrund. Mit dem Seehafen Hamburg wird die Vernetzung der Binnen- und Seehäfen forciert und somit die Elbe als bedeutender Hinterlandverkehrsweg bestärkt. Durch die Kooperationen rücken die Industrie- und Wirtschaftsräume Sachsen, Sachsen-Anhalt und Tschechische Republik näher an die Küste und profitieren von den Leistungen der Spezialterminals der Seehäfen.

Für den Ausbau des Dienstleistungsangebotes investierte der Hafenverbund im Jahr 2012 in zwei wichtige Projekte, die aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wurden:

  • Im Alberthafen Dresden-Friedrichstadt wurde der Ausbau der südlichen Hafenstraße abgeschlossen. Damit konnte eine Erleichterung des innerbetrieblichen LKW-Transports von schweren Transformatoren, Dampfturbinen und Maschinenteilen erreicht werden. Die Straße dient als Zuführung von der Schwerlastmontagehalle zur Roll on / Roll off-Anlage (RoRo-Anlage), die sich vor der Hafeneinfahrt befindet. Um der gestiegenen Anzahl an Schwertransporten und den damit einhergehenden Anforderungen an die innerbetrieblichen Verkehrswege gerecht zu werden, wurde die Straße auf einer Länge von etwa 680 Metern um 2,80 Meter auf 6,80 Meter verbreitert. Seitdem können im Lichtraumprofil der Straße Güter mit einer Gesamtbreite von mindestens 6,80 Meter ohne Einschränkungen in der Breite transportiert werden.
  • Im Hafen Riesa konnte der Bau der neuen Kaimauer nahezu abgeschlossen werden. Im Hafenteil „Alter Hafen“, der seit über 120 Jahren besteht, wurde auf einer Länge von etwa 540 Metern eine neue Stahlspundwand vor die bestehende Schwergewichtsmauer gerammt. Mit dem Bau der neuen Kaimauer wird die umfassende hafentechnische Erschließung des südlichen Hafengebietes „Alter Hafen“ ermöglicht. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, um die vorhandenen wertvollen Umschlags-, Lager- und Ansiedlungsflächen einer hafentypischen Nutzung zuzuführen. Um dem prognostizierten Containerwachstum im Seehafenhinterland zu entsprechen, ist die Verlagerung und Erweiterung des bestehenden trimodalen Containerterminals geplant.


Ansprechpartner und weitere Informationen:

Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH
Mandy Seeliger
Tel.: 0351 / 4982 - 263
mandy_seeliger@binnenhafen-sachsen.de