Der Hafenverbund mit seinen 6 Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau, Děčín, Lovosice und Dessau-Roßlau kann auf eines der besten Geschäftsjahre seit 1990 zurückblicken: Ingesamt wurden knapp 3,0 Mio. t Güter umgeschlagen – das sind 14 % mehr gegenüber dem Vorjahr.
26.01.2011 PressemeldungenDie Häfen profitierten vom sehr guten Wasserstand der Elbe, der eine ökonomische Auslastung der Binnenschiffe ermöglichte. Der Binnenschiffsanteil am Güterumschlag erhöhte sich um 20 % auf mehr als 660.000 t. Zu den im Hafenverbund transportierten Gütern gehörten u.a. Schrott, Holzprodukte, Flussspat, Getreide, Sojaschrot, Düngemittel, Stahlbleche, Anlagen und Container.
Eine deutliche Steigerung von 27 % war beim Güterverkehr per Eisenbahn zu verzeichnen. Mit mehr als 780.000 t transportierter Waren auf dem Schienenweg wurde sogar das Niveau vor der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise überschritten. Der Großteil der Bahnverkehre findet in den Häfen Dresden und Riesa statt. Hier werden z.B. Container, Schrott, Papierrollen, Düngemittel, Getreide, Kaolin und Zellstoff umgeschlagen.
„Das Rekordergebnis im Güterumschlag zeigt, dass die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH ein verlässlicher und wettbewerbsfähiger Partner für unsere verladende Wirtschaft ist“, sagte der Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrminister Sven Morlok.
Besonders freute sich Minister Morlok über die Zuwächse beim Schiffs- und Eisenbahnumschlag. „Das sind bekanntlich die umweltverträglichsten Verkehrsträger, die sich im Wettbewerb durchsetzen können“, so der Minister.
Die drei sächsischen Häfen Dresden, Riesa und Torgau erzielten mit knapp 2,2 Mio. t Güterumschlag das beste Ergebnis seit 1990. Das entspricht einer Steigerung von fast 18 % im Vergleich zum Vorjahr. Ein besonders starker Zuwachs war dabei beim Schiffsumschlag zu verzeichnen. Dieser erhöhte sich um 35 % auf über 266.000 t.
Um der verladenden Wirtschaft zuverlässige Transportketten anzubieten, betreibt die SBO GmbH mehrere Liniendienste. Seit 1995 ist sie Partner der Elbe-Container-Linie (ECL2000), die zweimal wöchentlich zwischen Riesa, Aken, Magdeburg und dem Seehafen Hamburg verkehrt. Die Verbindung wurde im Jahr 2007 mit der Binnenschiffslinie ETS Elbe (Ecological Transport Service) in Richtung Tschechische Republik erweitert. Inzwischen kommen auf der Strecke Lovosice – Děčín – Dresden – Riesa – Torgau – Roßlau zwei Schubverbände, bestehend aus zwei Schubbooten und acht Leichtern, als Pendel zum Einsatz. Die mit der ECL2000, der ETS Elbe, aber auch mit der Ganzzugverbindung Albatros-Express ab dem Hafen Riesa (5 Abfahrten pro Woche) transportierten Container trugen im Jahr 2010 wesentlich zum Erfolg des Hafenverbundes bei. Insgesamt wurden 41.600 TEU (Containereinheiten) in den Binnenhäfen umgeschlagen. Dies entspricht einer Steigerung von 5.800 TEU (+16 %) gegenüber dem Vorjahr.
Die Häfen Dresden und Lovosice haben sich weiterhin als hervorragende Dienstleistungsstandorte für den Umschlag von Schwerlast- und Projektladungen entwickelt. Eine Vielzahl von Anlagen wie Turbinen, Rotorblätter, Trafos, Generatoren und Maschinenteile wurden 2010 in diesen Häfen umgeschlagen. Zu den Bestimmungsländern der Ladungen gehörten u.a. Indien, Israel, das Emirat Katar, Kuwait, Saudi-Arabien und Belgien. Die im Jahr 2008 zusammen mit der Deutschen Binnenreederei AG, der Hafenbetrieb Aken GmbH sowie der Magdeburger Hafen GmbH entwickelte Binnenschiffslinie EPL Elbe (Elbe Project Line) verkehrt mehrmals wöchentlich zwischen den Stationen Dresden, Aken, Schönebeck, Magdeburg und Hamburg. Der Anschlussverkehr von und nach Tschechien ist durch die ETS Elbe gewährleistet.
Für den Ausbau des Dienstleistungsangebotes investierte der Hafenverbund im Jahr 2010 in zwei wichtige Projekte:
- Die Eisenbahnbrücke über die wasserseitige Zufahrt zum Alberthafen Dresden-Friedrichstadt wurde grundhaft saniert. Aufgrund der betrieblichen Erfordernisse fanden die Bauarbeiten „unter rollendem Rad“ statt. Die Bedienung des Gleisanschlusses wurde während der gesamten Bauzeit sichergestellt. Die Eisenbahnbrücke verbindet die Hafenanschlussbahn von Dresden-Friedrichstadt kommend mit dem nördlichen Ufer des Hafens, wo mehrere Unternehmen die Gleisanschlüsse nutzen.
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Im Hafen Riesa wurde die 16.000 m² große Logistikhalle für die Firma Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH in Betrieb genommen. Der Hafen als trimodales Terminal bietet eine verkehrsgünstige Anbindung, sodass Transportketten für die Beschaffung von Rohmaterial sowie die Auslieferung von Fertigprodukten per Binnenschiff, Bahn und Lkw angeboten werden können.
Im Juni 2010 hat die SBO GmbH ein EU-gefördertes Projekt zur Stärkung der Binnenschifffahrt auf der Elbe gestartet: Das Elbe Promotion Center, kurz ElbPro. Über die Online-Plattform www.elbpro.com werden kostenfreie Informationen für Verlader, Transportwirtschaft, Behörden und andere Interessierte über die Binnenschifffahrt und zu den Schifffahrtsbedingungen auf der Elbe bereitgestellt. Auch Leistungen für die Schifffahrt auf der Elbe, z.B. Lotsendienste und Schleppleistungen, werden vermittelt. Das Konzept beschränkt sich nicht nur auf den deutschen Teil der Elbe, sondern die Informationen reichen von der ersten Staustufe in Tschechien bis nach Cuxhaven.
Ansprechpartner und weitere Informationen:
Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH
Mandy Seeliger
Tel.: 0351 / 4982 - 263
mandy_seeliger@binnenhafen-sachsen.de