Oberelbe-Häfen bleiben auf Kurs

Der Hafenverbund der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) blickt trotz einer angespannten Wirtschaftslage in Deutschland auf ein gutes Geschäftsjahr 2024 zurück: Insgesamt wurden 2,65 Millionen Tonnen Güter in den Häfen umgeschlagen – ein leichter Rückgang von 1,5 % gegenüber dem Jahr 2023. Dieser Rückgang ist auf die allgemeine schwierige wirtschaftliche Lage zurückzuführen, welche die in den Häfen ansässigen Unternehmen stark beeinflusst. Der Teileinsturz der Carolabrücke im September 2024 und die damit verbundenen Auswirkungen einer fast fünfmonatigen Sperrung der Wasserstraße Elbe verhinderten ein noch besseres Ergebnis der Hafengruppe. Zum SBO-Hafenverbund gehören die Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau, Mühlberg, Decin und Lovosice.

12.02.2025 Aktuelles vom SBO Presseveröffentlichungen Pressemeldungen

Die drei sächsischen Häfen Dresden, Riesa und Torgau (SBO) selbst erzielten einen Güterumschlag von 2,14 Millionen Tonnen – ein Plus von 7,18 % gegenüber dem Vorjahr. Auch hier konnte der Waggonumschlag mit einer Steigerung von 21,17 % gegenüber 2023 stark zulegen. Zu den transportierten Gütern gehörten Trailer, Holzprodukte, Schrott und Getreide.

Beim Güterverkehr per Eisenbahn erreichte der Hafenverbund mit insgesamt 1,21 Millionen Tonnen den dritthöchsten Eisenbahngüterumschlag in seiner Geschichte. Zu diesem Ergebnis haben wesentlich die Häfen Dresden (+43,86 %), Torgau (+129,44 %) und Lovosice (+26,92 %) beigetragen. Hier wurden vor allem Trailer, Holzprodukte, Schrott, Getreide, Sojaschrot, Düngemittel und Salz per Waggon umgeschlagen.

Im TrailerPort Alberthafen Dresden wurden insgesamt 20.371 Trailer (LKW-Sattelauflieger) mit einem Volumen von rund 500.000 Tonnen per Eisenbahn verladen – ein Plus von 4.131 Trailern (+25,44 %) gegenüber 2023. Im Juni 2024 wurde der neue TrailerPort auf der Südseite des Hafens Dresden eröffnet, um die steigende Nachfrage nach Bahntransporten im kombinierten Verkehr und nach Verkehrsverlagerungen bewältigen zu können. Mit dem Projekt hat die SBO am Standort Dresden rund 5,7 Millionen Euro investiert. Davon wurden zwei Millionen Euro durch die KV-Förderrichtlinie des Bundes (Richtlinie zur Förderung von Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs) gefördert.

Der Containerumschlag der Hafengruppe konnte im Jahr 2024 leicht zulegen. Insgesamt wurden 36.512 TEU (Containereinheiten) umgeschlagen – ein Plus von 858 TEU (+2,41 %) gegenüber dem Vorjahr. Im Hafen Riesa bietet die SBO ganzheitliche logistische Lösungen für die angesiedelten Unternehmen und Kunden an. In der temperaturgeführten Containerservicehalle werden zahlreiche „Leistungen rund um den Container“ durchgeführt. Das Portfolio reicht von Reparaturen, Reinigungen, Be-/Entlabelung und Sonderbau von Containern über den Einbau von Inlets, Spezial- und Sondereinbauten bis hin zu Containerstauen und Kommissionierung sowie dem Handel und Verkauf von Containern.

Auch beim Jahresergebnis wird es auf ein gutes Geschäftsjahr des Hafenverbundes hinauslaufen. Trotz leichtem Umsatzrückgang wird die Hafengruppe wieder einen Jahresüberschuss erwirtschaften und somit ihre gesetzten Ziele für das vergangene Wirtschaftsjahr erreichen. 

Im dritten Quartal 2024 erhielt die SBO den Planfeststellungsbeschluss für den Bau des neuen KV-Terminals im Hafen Riesa. Das trimodale Terminal wird eine Kapazität von 100.000 TEU pro Jahr haben. Entstehen sollen sechs Ladegleise für den Schienenverkehr, Containerumschlag- und Zwischenabstellbereiche, zwei Containervollportalkräne für den Umschlag zwischen Binnenschiff, Eisenbahn und LKW sowie Straßenanbindungen für den LKW-Zubringerverkehr. Bis 2028 soll das neue KV-Terminal auf der Südseite des Hafens Riesa entstehen. Vorgesehen sind auch umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen für die Anwohner sowie Retentionsausgleichsmaßnahmen.

In den Häfen Dresden und Lovosice konnten bis September zahlreiche Schwergut- und Projektladungen, wie Turbinen, Transformatoren, Motoren und Generatoren, verladen werden. Mit dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden Anfang September ist die Binnenschifffahrt von und nach Tschechien vollkommen zum Erliegen gekommen. Auch der Schiffsumschlag im Hafen Dresden war davon betroffen. Aufgrund des fehlenden Schiffsraumes aus Tschechien mussten die Binnenschiffe aus Richtung Magdeburg nach Dresden disponiert werden, was erhebliche Mehrkosten für die Transporte bedeutete. Der Güterumschlag per Binnenschiff in den Oberelbe-Häfen sank um 5,64 % auf insgesamt 106.120 Tonnen. Zu den per Binnenschiff transportierten Gütern gehörten neben den Projektladungen auch Getreide und Düngemittel. 

Die beiden tschechischen Häfen Decin und Lovosice erreichten einen Güterumschlag von 429.910 Tonnen – ein Rückgang von 4,07 % gegenüber 2023. Trotz mehrfacher Gleissperrungen an der deutsch-tschechischen Grenze konnte besonders der Güterverkehr per Eisenbahn im Hafen Lovosice kräftig zulegen (+26,92 %). Zu den transportierten Gütern gehörten Sojaschrot, Düngemittel, Getreide und Salz. Im Herbst 2024 konnte die CSP ein weiteres Infrastrukturprojekt im Hafen Lovosice mithilfe des Staatlichen Verkehrsinfrastrukturfonds (SFDI) erfolgreich in Betrieb nehmen. Mit neuen Anschlussgleisen und Zufahrtsstraßen wurde die Südumfahrung des Hafens vervollständigt, die den rückwärtigen Hafenbereich mit dem Schwerlastterminal an der Elbe verbindet. Die Investitionskosten für das Projekt lagen bei rund 800.000 Euro.

 

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Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH
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