Dresden, 21. Februar 2022 – Nach über 20 Jahren hat das ehemalige Minensuchboot „Atlantis“ seinen Liegeplatz im Alberthafen Dresden endgültig verlassen. Am vergangenen Mittwoch wurde das Schiff mit zwei hafeneigenen Kränen der SBO (Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH) per Tandemhub aus dem Hafenbecken gehoben und an Land gesetzt, wo nun anschließend der Rumpf fachgerecht zerlegt und entsorgt wird.
21.02.2022 Aktuelles vom SBO Presseveröffentlichungen PressemeldungenBereits seit einigen Wochen wurden umfangreiche Vorbereitungsmaßnahmen von der SBO in Zusammenarbeit mit der im Hafen ansässigen Firma Scholz Recycling getroffen, um die letzte Reise der „Atlantis“ vorzubereiten. Nachdem das Schiff bereits mehrere Havarien im Hafen erlitten hatte, war der finale Hub aus dem Hafenbecken alles andere als einfach. Die größte Herausforderung bestand darin, das unbekannte Gewicht des Schiffes einzuschätzen, damit die zwei Hafenkräne es im Tandem heben konnten. Hierzu gab es nur einen Versuch, der musste gelingen. Dazu wurde das ehemalige Minensuchboot drei Monate lang durch die Firma Scholz Recycling komplett „entkernt“. Am 16. Februar zeigte sich dann das Ergebnis: Die „Atlantis“ wog knapp 80 Tonnen und konnte vorsichtig und ohne größere Probleme an Land gehoben werden. Die zwei eingesetzten Kranfahrer der SBO mussten ihr ganzes Können nutzen, um das Schiff in die endgültige Ablageposition zu manövrieren.
Hintergrund
Seit dem Jahr 2000 lag das ehemalige Binnenminensuchboot „Atlantis“ der Bundesmarine im Alberthafen Dresden. Zunächst als Zwischenlösung, denn die „Atlantis“ sollte als Exponat ins Militärhistorische Museum Dresden überführt werden. Doch die Zwischenlösung wurde zur Dauerlösung. Bis zum Jahr 2013 ermöglichte das Militärhistorische Museum sogar Führungen auf der „Atlantis“, was von den Besuchern des Dresdner Hafens mit Begeisterung angenommen wurde. Mit den Jahren geriet das Schiff zunehmend in Verfall und es fehlte an finanziellen Mitteln zur Restaurierung, sodass das Militärhistorische Museum die „Atlantis“ Anfang 2018 schließlich an eine dänische Firma verkaufte – mit der Endstation „Schrottplatz“.
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